3. Spieltag: SV Fellbach II vs. TSG Rohrbach
Selbsterfüllende Prophezeiung abgewendet...
Rohrbach gewinnt einen Punkt in Fellbach
"Die selbsterfüllende Prophezeiung beschreibt das Phänomen, dass ein erwartetes Verhalten einer anderen Person durch eigenes Verhalten erzwungen wird. Erwartet jemand ein bestimmtes Verhalten von seinem Gegenüber, erzwingt er durch eigenes Verhalten genau dieses Verhalten. ..."
Am 24.10. reisten die 1. Herren nach Fellbach. Im Auto wurde noch einmal das Hinspiel des letzten Jahres reflektiert, bei dem die TSG überhaupt keinen Zugriff auf die Mannschaft von Fellbach bekam und klanglos 3:0 unterging.
Und dann ging es los: 15:3 lautete einer der ersten Zwischenstände, bei dem Trainer Noah Dutzi bereits die zweite Auszeit nehmen musste. Libero Thomas Henrichs erwischte einen schwarzen Tag und kommentierte nach dem Spiel: "Ich weiß nicht was los war, die Annahme war einfach kaputt!". Auch wenn die Sideout-Quote anschließend deutlich anstieg, wurde der erste Satz mit 15:25 abgeben. Benedict Morath, der verletzt als Co-Trainer dabei war tickerte die Frage, die wohl die ganze Mannschaft zu diesem Zeitpunkt beschäftigte: "Same procedure as every year Miss Sophie???"
In Satz 2 stellte Rohrbach auf eine 2er-Annahme um, in der vor allem Außenangreifer Moritz Hartmann im folgenden ein große Rolle spielen sollte. Rohrbach gewann an Selbstvertrauen und kämpfte sich in das Spiel. Doch hinten raus fehlte dann doch die letzte Konsequenz um den bis dahin sehr gut spielenden Fellbachern gefährlich werden zu können. Der zweite Satz endete 25:18 und die Selbsterfüllende Prophezeiung schien sich zu bewahrheiten.
Doch dann kam der dritte Satz. Keine der beiden Mannschaften konnten sich einen Vorsprung erspielen und so stand es in der "crunch-Time" folgerichtig 24:24. Inzwischen waren Spielertrainer Noah Dutzi und Mittelblocker Johannes "Hundo" Heberer im Spiel, die in dieser wichtigen Phase einen frischen Impuls aufs Feld brachten. Es ging hin und her: Matchball Fellbach...Ausgleich...Satzball Rohrbach...Ausgleich und schließlich 29:31...Satzball Rohrbach!!!
Die Stimmung war grandios, die Prophezeiung nicht eingetreten. Satz Nummer vier zeigte TSG Rohrbach sein ganzes Können. Moritz Hartmann, der inzwischen zum "Allein-Annehmer" mutiert war, zeigte eine fehlerfreie Annahme und setzte im Angriff ebenfalls wichtige Akzente. Der Diagonalspieler Felix Kraft, der vom stark spielenden Zuspieler Lucas Wenz immer wieder in Szene gesetzt wurde, machte seinem Namen alle Ehre und ließ den Ball des Öfteren ohne Chance für den Gegner im Feld einschlagen. Mittelblocker Hundo hatte neben einer 100 prozentigen Angriffsquote eine solide Blockarbeit und so hieß es am Ende 19:25 und damit Tiebreak.
Dieser entpuppte sich als "Achterbahn der Gefühle": Führung Rohrbach...Führung Fellbach...Wechsel bei 8:6...Rückstand 12:9...Matchball 14:12...Gleichstand 14:14...Matchball 15:14...Sieg Fellbach.
Die Enttäuschung war im ersten Moment groß, doch spätestens nach der Dusche war die einhellige Meinung: "Männer, wir haben hier heute nicht zwei Punkte verloren, sondern einen gewonnen!"
TSG Rohrbach steht nach diesem Wochenende auf Platz zwei der Tabelle, hinter dem USC Freiburg. Nächste Woche steht das zweite Heimspiel gegen TSV Eningen an, bei dem die TSG sich im oberen Tabellenfeld behaupten will.
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